Vertrauensbildende KI: Auf Augenhöhe

Ohne künstliche Intelligenz kein autonomes Fahrzeug. Um das Auto zu einem „akzeptierten Fahrer“ zu machen, spielt KI auch bei Insasseninteraktion und -erkennung eine Rolle.

Hersteller gleich welcher Couleur beschwören gerne das Vertrauen der Kunden, das sie wahlweise gewinnen, erneut bestätigen oder nicht enttäuschen wollen. In der Mobilität der Zukunft bekommt der Kampf um das Vertrauen der Kunden nochmals eine ganz neue Wendung. Nämlich dann, wenn eine Mobilitätsdienstleistung und nicht das Fahrzeug im Vordergrund steht – und sich die Fahrt doch wie eine Fahrt im eigenen Auto anfühlen soll. Smart-Chefin Annette Winkler formulierte dieses Ziel kürzlich in einem Interview mit Blick auf das vollelektrische autonome Carsharing-Konzeptauto Smart Vision EQ fortwo: „Ich habe dann immer wieder das Gefühl, dass es sich um mein Auto handelt. Weil sich Farbe, Beleuchtung, Displays, sogar die Sitzstellung und -temperatur wie auch die Musik auf meine Vorlieben einstellen.“ Aber auch das eigene Fahrzeug wird natürlich durch solche personalisierten Funktionen aufgewertet, was die Sache bereits für den klassischen Fahrzeugbesitz interessant macht. Um diesem Ziel näherzukommen – da ist sich die Automobilbranche weitgehend einig –, ist künstliche Intelligenz gefordert.

Ein Beispiel sind die Entwicklungsaktivitäten bei Bosch. Zur diesjährigen CES in Las Vegas hatte der Automobilzulieferer seine Vision eines User Interface für das Fahrzeugcockpit vorgestellt – kurz gesagt eine Kombination aus Sprachassistenz und KI. Dabei arbeitet Bosch an Funktionen, die in der jeweils aktuellen Fahrsituation in die Steuerung des Infotainments einfließen. So soll das Infotainment personalisiert agieren. „Personalisierung heißt in unserem Umfeld, dass das System die Interaktionen des Fahrers beobachtet, um daraus Verhaltensweisen zu lernen und dem Fahrer die Bedienung zu vereinfachen“, erklärt Silke Goronzy-Thomae, Teilprojektleiterin im Bereich Spracherkennungssysteme und Wissensmanagement. Die diesbezüglichen Aktivitäten des Konzerns sind in der Unternehmenseinheit Robert Bosch Car Multimedia GmbH angesiedelt. Maßgebliche Informationen sind im erwähnten Szenario etwa, wer im Auto sitzt, welche Tageszeit es ist und welche Termine im Kalender des Fahrers stehen. Durch KI lernt beispielsweise die Sprachsteuerung, wohin die Fahrt zu verschiedenen Tageszeiten geht. Verlangt der Fahrer nach Radiounterhaltung, weiß sie, dass er morgens Nachrichten und abends lieber Musik hört. Oder will der Fahrer „Paul“ anrufen, ist das morgens auf dem Weg ins Büro wahrscheinlich der Kollege und abends der Freund, zu dessen Haus er gerade unterwegs ist. Eine solche Vorauswahl lässt sich natürlich auch auf Mitfahrer übertragen. Sitzt zum Beispiel ein Kind auf dem Rücksitz, könnte das Infotainment bevorzugt andere Medieninhalte vorschlagen, als wenn der Fahrer allein im Auto sitzt. Freilich kann nicht nur die Sprachassistenz von der KI profitieren, sondern auch das Infotainmentdisplay, indem die situationsbezogen wichtigen Informationen jeweils leichter erreichbar werden.


Veröffentlichung:
31. Juli 2018

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