Studien zur Akzeptanz automatisierter Mobilität

Neben immer mehr Pilotversuchen zur automatisierten Mobilität interessieren auch immer mehr die gesellschaftlichen Auswirkungen.

In einer ersten Studie des Vergleichsdienstes comparis.ch, welche wir im Oktober veröffentlicht haben, war davon die Rede, dass die Schweizer das Steuer in der Hand behalten wollen. So gaben die Befragten an, dass sich nur jeder Achte in ein selbstfahrendes Auto setzen würde und 47% könnten sich gar nicht vorstellen, jemals in ein automatisiertes Fahrzeug zu sitzen. Trotzdem glaubt ein Drittel der Befragten, dass die automatisierte Fortbewegung die Zukunft des Fahrens darstellt.

Eine andere Studie im Rahmen einer Nutzerbefragung von Postauto zu den Mitfahrenden des SmartShuttles in Sion zeigte, dass Personen, die bereits mit dem Shuttle gefahren sind, deutlich positiver gegenüber dem automatisierten Fahren eingestellt sind, als vor der entsprechenden Fahrt. So sind nach einer entsprechenden Fahrt über 80% überzeugt von der Technik der automatisierten Mobilität und würden sich dieser ohne Sorgen anvertrauen.

Eine weitere Befragung wurde von LeasePlan, der weltweit grössten, herstellerunabhängigen Leasinggesellschaft, durchgeführt, 4.000 Autofahrer in 17 Ländern wurden gefragt, was sie von Innovationen im Bereich der automatisierten Mobilität halten. In Deutschland nahmen rund 500 Vielfahrer an der von TNS durchgeführten Befragung teil – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen: So herrscht bei Vielfahrern noch grosse Skepsis. Nur 15 Prozent der befragten Fahrer können sich vorbehaltlos vorstellen, in ein selbstfahrendes Auto zu steigen. Zwei Drittel hätten Bedenken, ihrem Fahrzeug das Steuer zu überlassen, und 14 Prozent lehnen dies kategorisch ab.

In eine andere Richtung geht eine Studie, welche einen Monat später auf www.auto-mat.ch veröffentlich wurde: Sie befasst sich mit den Auswirkungen der automatisierten Mobilität. Diese Studie wurde vom Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) im Auftrag der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW) und des Ministeriums für Verkehr des Landes Baden-Württemberg erstellt. Dabei werden positive Effekte herausgestrichen, wie eine CO2-Senkung im Verkehr infolge einer Effizienssteigerung durch automatisierte Fahrzeuge. Diese positiven Effekte hängen aber sehr stark von der Durchdringung der automatisierten Fahrzeuge im Verhältnis zum Gesamtfahrzeugbestand ab. Eine weitere Annahme ist die Erhöhung des Mobilitätsangebotes zu attraktiveren Preisen und eine Zunahme des Individualverkehrs zu Lasten des öffentlichen Personenverkehrs.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass nur wenige Aussagen über die Akzeptanz und die Auswirkungen automatisierter Mobilität gemacht werden können. Die Studien, die bisher durchgeführt worden sind, müssen sich mit Befragungen von Personen begnügen, welche wenig bis gar keine Berührungspunkte mit selbstfahrenden Autos hatten. Dies überrascht insofern nicht, als dass diese Technik bis heute noch kaum verbreitet ist. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Zahlen von Postauto, welche im Rahmen des Pilotprojekts mit dem Smartshuttle in Sion erhoben wurden. Hier zeigt sich, dass die Akzeptanz deutlich steigt, wenn Erfahrungen mit der Technik vorhanden sind. Eine Erkenntnis, welche sich auch mit anderen Studien zur Technikfolgenabschätzung deckt. Insofern dürften sich die Ergebnisse in RichtungVertrauen in die neue Technik verschieben, wenn diese sich weiter durchsetzt und keine Zwischenfälle passieren.

Veröffentlichung:
10. Januar 2018

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